Geschichte

Im Stil eines barocken Stadtpalais mit kleinem Ehrenhof wurde das stattliche Haus 1757 nach französischem Vorbild gebaut. Es stammt aus der von Bodmer und Breitinger geprägten Glanzzeit Zürichs und geniesst den Ruf, das schönste Zunfthaus der Stadt zu sein. Die im Jahre 1336 gegründete Zunft der Weinleute, Weinschenken, Sattler und Maler, oder Zunft „Zur Meisen“, besass ursprünglich an der Marktgasse ein Haus. Weil dieses jedoch im 18. Jahrhundert den damaligen Ansprüchen nicht mehr genügte, liess die Zunft vom erfahrenen Baumeister David Morf (1700-1773) links der Limmat einen Rokokopalast mit französischem Ehrenhof und elegantem schmiedeisernen Tor erbauen.

Besonders grosse Bedeutung wurde der Innenausstattung zugemessen. Noch heute in hervorragendem Zustand sind die Deckengemälde Johann Balthasar Bullingers, die Turmkachelöfen von Leonhard Locher und Hans Jakob Hofmann sowie die kunstvoll gestalteten Stuckatur-Decken des Tiroler Meisters Johann Schuler. Schon immer war das Zunfthaus „zur Meisen“ Anziehungspunkt für berühmte Persönlichkeiten. Während sich im 19. Jahrhundert im Café „zur Meisen“ nationale Grössen wie Gottfried Keller und Ferdinand Hodler begegneten, zählten im 20. Jahrhundert auch gekrönte Häupter wie Queen Elisabeth II oder König Gustav von Schweden und Spitzenpolitiker wie Jimmy Carter oder Winston Churchill zu den Gästen des Hauses.